Sprachwandel (Sprachdynamik)  – Sprachveränderung – Sprachentwicklung

Eine „lebende“ = zurzeit gesprochene Sprache wird sich immer verändern.

Eine „tote“ = nicht mehr gesprochene Sprache (> Latein) kann sich nicht mehr verändern.

  • Früherer und heutiger Sprachgebrauch

Früherer SprachgebrauchBeispielHeutiger Sprachgebrauch
Frühere Duden – Syntax- Stilregel:

 

„Bei einem mit „wenn“

eingeleiteten Nebensatz

(> Konditionalsatz) darf

der Konjunktiv II nicht

durch „würde“ + Infinitiv

ersetzt werden.

Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir hülfest.Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir helfen würdest.

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Bemerkung: Die „würde- Form“ hat sich zu einer geduldeten Konjunktivform entwickelt. Aber trotzdem…

 

… „würde“ + Infinitiv sollte in der Standardsprache bei den gebräuchlichen Formen des Konjunktivs II vermieden werden, also

 

„wäre“, „hätte“, „könnte“, müsste“, „dürfte“, „käme“, „ginge“

 

 

  • Unterschiedlicher Sprachgebrauch

Sprachgebrauch

 

·         im S Deutschlands (Bayern)

·         in der deutschsprachigen Schweiz

Sprachgebrauch

 

·         im N Deutschlands

·         in Österreich

an Ostern

an Weihnachten

an Silvester

an Mittag

zu Ostern

zu Weihnachten

zu Silvester

zu Mittag

 

  • Unterschiedlicher Sprachgebrauch

Sprachgebrauch

 

in Deutschland

Sprachgebrauch

 

in Österreich

im S Deutschlands (Bayern)

Bemerkung
Urlaub auf dem Bauernhof

Ich lebe lieber auf dem Land.

Urlaub am Bauernhof

Ich lebe lieber am Land.

„am“ ist eig. falsch,

denn „am“ = „an dem“

 

  • Unterschiedlicher Sprachgebrauch bei den Zustandsverben „stehen“, „liegen“, „sitzen“

stds.Sprachgebrauch im S Deutschlands (Bayern) und in Österreich
ich habe gestanden

ich habe gelegen

ich habe gesessen

ich bin gestanden

ich bin gelegen

ich bin gesessen

Erklärung:

Die Regel lautet:

Bewegungsverben (Subklasse der Handlungsverben) bilden i.d.R. das Perfekt mit „sein“.

Zustandsverben bilden das Perfekt mit „haben“.

Ausnahme: ich bleibe – ich bin geblieben

 

  • Die Präposition „trotz“

stds. + Gen., sofern ein  Artikel auftrittstds. + Dat., sofern kein Artikel auftrittugs. im S Deutschlands (Bayern) + Dat.
trotz des heftigen Schneefallstrotz heftigem Schneefalltrotz dem heftigen Schneefall

 

  • Die Präposition „wegen“

stds. + Gen.ugs. oder regional bedingt  + Dat.
wegen (des) heftigen Schneefalls

wegen der heftigen Schneefälle

wegen heftigen Schneefällen (!)

wegen dem heftigen Schneefall

 

  • Keine „Streitfälle“

falsch richtig
wegen dir / mirdeinetwegen /meinetwegen
in keinster Weisein keiner Weise = überhaupt nicht /

ganz und gar nicht

die optimalste Lösungdie optimale Lösung
die einzigste Fragedie einzige Frage

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